Behandlungs­monochorde (Liege­monochord, Klangliege, Sound Bed, Klangbett)


Das Behandlungsmonochord vereint in einzigartiger Weise zwei Sinneswahrnehmungen; die Akustik und die Resonanz als vibroakustische Klangerfahrung. Der obertonreiche Klang des Monochordes wirkt sinnlich anregend und entspannend. Durch die Berührung im Liegen oder Sitzen mit dem Instrument wird die Schwingung der Saiten körperlich spür- und erlebbar.

Die Evidenz der therapeutischen Wirksamkeit der Arbeit mit dem Behandlungsmonochord wurde in einer klinischen Studie von Bossert und Marz 2012 nachgewiesen. Diese wurde Ende 2020 in dem Buch Musiktherapie in der Neurorehabilitation von B. Roelcke, C. Galli, S. Bossert, J. Marz und A. Vuissa (ISBN: 978-3-95490-474-7). Im Buch finden sich noch weitere Informationen auch zur Entwicklung des Instrumentes Ende der 80er durch Marz, und natürlich alle weiteren Beiträge im Buch, welche sehr lesenswert sind!

Infos zu einer aktuell laufenden Studie mit dem Naturtonmusik Behandlungsmonochord am Uniklinikum Basel, unter anderem durchgeführt von einer Fachärztin Neurologie / Musiktherapeutin FMWS des Uniklinikums Basel, finden sich auf den Seiten der Kofam, des DRKS und der WHO.

Das Behandlungsmonochord wurde 1989 von Joachim Marz entwickelt und findet seit dieser Zeit sehr großes Interesse und Verbreitung in der therapeutischen Arbeit. Andere gebräuchliche Namen sind Liegemonochord, Klangliege oder Klangtisch. Ein Körperresonanzinstrument wie das Behandlungsmonochord ermöglicht eine therapeutische Arbeit mit Tiefenentspannung, sowie intensive seelische und körperliche Sinnes- und Selbsterfahrung.

Anwendungs­felder

Das Behandlungsmonochord ist ein hochwertiges Therapieinstrument und zugleich ein stabiler Arbeitstisch für unterschiedliche Therapieverfahren der Begleitung von Menschen. Das Behandlungsmonochord findet in den verschiedenen Arbeitsfeldern der Musiktherapie, der Klangtherapie, der Heilpädagogik und der körperorientierten Therapien Verwendung. Das Behandlungsmonochord wird zudem in den Arbeitsfeldern der Psychiatrie, der neurologischen Musiktherapie, der Medizin, der psychosomatischen Behandlung z.B. bei Depressionen, Unruhezuständen und Schmerzen, in der Geburtsvorbereitung und der basalen Stimulation bei Menschen mit einer Behinderung eingesetzt.

Arbeit mit Berührung, Massage, Körperwahrnehmung, Entspannungsverfahren, Stimme und Atem u.v.m. lässt sich mit dem Behandlungsmonochord sehr gut kombinieren.

Spiel und Stimmung

Das Behandlungsmonochord wird sehr bequem und entspannt im Sitzen für den Klienten gespielt. Der Spieler streicht über die 53 auf der Unterseite angebrachten Saiten: den tiefen Grundton in C, C# oder D, sowie die darüber liegende Quinte G, G# oder A (andere Stimmungen sind auf Anfrage auch möglich).

Material und Konstruktion

Das Behandlungsmonochord wird aus heimischen Hölzern wie Buche und Esche gebaut und wird mit von mir selber hergestellten Ölen und Wachsen behandelt und veredelt. Der Instrumentenkörper des Behandlungsmonochordes ist halbrund, wodurch eine große Resonanzschwingung entsteht was den Klang verstärkt und langanhaltend nachklingen lässt. Auch ist durch diese Bauform ein entspannteres und ergonomischeres Spiel als beispielweise bei geraden Böden möglich. Das Klangspektrum ist wohlklingend und sehr vielschichtig. Es reicht von physisch spürbaren Bässen bis hin zu einem großen Obertonspektrum.

Die Konstruktion ist sehr stabil und bis 150 kg belastbar und bietet dadurch Sicherheit für den darauf liegenden Klienten. Das Instrument lässt sich ganz einfach mit nur vier Handgriffen zwischen Füßen und Körper trennen und kann somit leicht transportiert werden. Es lässt sich auch ohne Füße am Boden aufstellen und spielen. Geeignet für Menschen, welchen der Transfer auf das Instrument schwerfällt. Das Instrument ist auf Langlebigkeit hin gebaut und auch bei wechselnden klimatischen Bedingungen äußerst stimmstabil. Mit nur 44 kg ist das Instrument relativ zur Größe außerordentlich leicht und handlich.